8. März 2022

Feministischer Kampftag 2022



Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ist die Gleichstellung aller Geschlechter ein MUSS! Die Ungleichbehandlung und schlechtere Bezahlung von FINTA*s (Frauen, inter-, nicht-binär, trans und agender Menschen) in unserer Gesellschaft ist leider immer noch Realität. Alle Versprechen und öffentliche Bekundungen unserer modernen Gesellschaft haben nicht dazu geführt, dass FINTA*s für die gleiche Arbeit das gleiche Geld bekommen. Dies ist ein gesellschaftlicher Skandal, der dringend beseitigt werden muss!

Wir fordern:

  1. Gerechte Bezahlung für die, die den Laden am Laufen halten!
    Sorge für Kinder und Jugendliche, für Senior*innen, für Menschen mit Behinderungen oder für erkrankte Menschen sind die Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Diese Arbeit wird in den meisten Fällen von FINTA*s übernommen. Wer in den Kitas, im Hort, in den Wohngruppen oder den Tagespflegeeinrichtungen arbeitet, übernimmt essentielle Arbeit für uns alle. Diese Arbeit muss dementsprechend grundsätzlich viel besser entlohnt werden.

  2. Wirtschaftliche Unabhängigkeit für alle – egal ob jung oder alt
    In Deutschland liegt die Gender-Pay-Gap laut Statistischem Bundesamt bei 19 Prozent. Das heißt, FINTA*s verdienen in Deutschland im Durchschnitt 19 Prozent weniger als Männer. Gründe dafür sind, dass FINTA*s aufgrund von geleisteter Sorgearbeit oft in Teilzeit beschäftigt sind, und von FINTA*s dominierte Berufe schlechter bezahlt werden als von Männer dominierte Berufe. Aber auch, dass FINTA*s bei gleicher Qualifikation und gleicher Erfahrung im gleichen Job weniger Geld verdienen als Männer. Wir wollen die Ursachen für diese Ungerechtigkeit endlich beenden! Dafür braucht es nicht nur ein Entgeldgleichheitsgesetz sondern auch ein gerechtes Rentensystem in dem Care-Arbeitszeiten äquivalent zur Erwerbstätigkeit angerechnet werden.

  3. Genug von Minijobs – Sozialversicherung für alle!
    60 Prozent der Minijobs werden von FINTA*s ausgeübt. Insbesondere in Kliniken, Kitas, Nachmittagsbetreuung und im Bereich der Versorgung zum Beispiel in Supermärkten oder in der Gastronomie sind vor allem FINTA*s beschäftigt. Und das häufig in Minijobs.
    Schluss mit Minijobs und schlechter Absicherung. Wer arbeitet muss dafür später eine auskömmliche Rente beziehen können und durch die eigene Arbeit ein gutes Auskommen haben.

  4. Radikale Arbeitszeitverkürzung-30 Stunden Arbeit maximal – bei vollem Lohnausgleich!
    Nicht alle Sorgearbeit wird bezahlt durch Pfleger*innen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und die vielen weiteren ausgebildeten Fachkräfte übernommen. Diese unbezahlte Care-Arbeit wird neben oder statt einer Erwerbsarbeit geleistet und muss so geschlechtergerecht wie möglich verteilt werden. Die staatlichen Rahmenbedingungen müssen das ermöglichen: durch eine Arbeitszeitverkürzung auf maximal 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.

  5. Care-Arbeit geschlechtergerecht verteilen durch paritätische Elternzeit & Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit für alle!
    Weniger Stunden Erwerbsarbeit pro Woche reichen nicht um unbezahlte Sorgearbeit in Familie und Freundeskreis – also im privaten Bereich – geschlechtergerecht zu organisieren. Wir brauchen progressive Elternzeitmodelle, die finanzielle Anreize für Alleinverdiener*innenmodelle oder Teilzeitfallen für FINTA*s abschaffen und ein Rückkehrrecht in die Vollzeit für alle Personen.



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